Links und rechts des Wallgrabens spannt sich mit dem Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringendas größte Gewerbegebiet Stuttgarts auf – und es boomt. Neben der weiterhin großen Bedeutung klassischer Industrieunternehmen ist die aktuelle Entwicklung durch großflächige Neuansiedlungen aus dem Office-Bereich geprägt. Mit diesem Wandel soll sich laut Prognosen die Anzahl an Arbeitsplätzen im Quartier auf 40.000 mehr als verdoppeln. Dieser Wandel bringt, neben einer deutlichen Zunahme an Arbeitsplätzen, viele weitere Begleiterscheinungen mit sich. Und er führt zu neuen Ansprüchen der zahlreichen Nutzer an den Ort – insbesondere was die Qualität des Arbeitsumfeldes und die Möglichkeiten der Fortbewegung betrifft. Das Quartier steht also vor großen Herausforderungen.
Der Werk Quartier Stuttgart e.V. hat diese Potenziale entdeckt und stellt innovative Ansätze zur Neugestaltung für die zukünftige Mobilität, mehr Belebung und mehr Aufenthaltsqualität vor.
Der Werk-Quartier Stuttgart e.V. hat gemeinsam mit renommierten Fachplanern ein Konzept entwickelt, wie das Werk-Quartier verbessert werden kann, wie Arbeit und Leben in Einklang gebracht werden kann. Eine zentrale Rolle bei dieser Transformation spielen zum Beispiel verschiedene Transportmöglichkeiten, die den Verkehr im Quartier maßgeblich strukturieren und optimieren sollen. Um die „Trennung" zum Stadtzentrum von Stuttgart-Vaihingen aufzuheben, wird ein Brückenschlag und ein neues Bahnhofsgebäude errichtet, welche zusammen als zentraler Knotenpunkt für die zahlreichen Transportmöglichkeiten fungieren und den Bereich offen und zugänglich gestalten soll.
Um das bisher durch Bahngleise getrennte Quartier zu verbinden, wird eine große Brücke gebaut. Diese Brücke verbindet alle ankommenden Verkehrsmittel an einem Ort. Damit wird der Wechsel zwischen U-Bahnen, S-Bahnen, Regional-Expresszügen und den verschiedenen Stadtbuslinien sowie neuen Buslinien erleichtert. Zusätzlich gibt es die Überlegung eine Seilbahn-Haltestelle zu errichten, für eine noch schnellere und individuelle Mobilität im WERK-QUARTIER.Die neuen Angebote zur Letzten Meile werden direkt am Fuß der Brücke gebündelt. Neben der Brücke soll es ein neues Bahnhofsgebäude geben, das parallel zu den Gleisen verläuft und neue Zugänge zu den Zügen bietet. Zwei hohe Gebäude markieren den Eingang zur Brücke im Norden und Süden und werten den Bereich städtebaulich auf.
Diese Verbesserungen machen das Reisen für alle Menschen angenehmer. Sie sorgen dafür, dass verschiedene Verkehrsmittel nahtlos miteinander verbunden sind und erleichtern den Umstieg sowohl für Einheimische als auch für Besucherinnen und Besucher.
Am Gelände der alten Güterverladung entlang der Bahngleise des Vaihinger Bahnhofs entsteht das Projekt "Grüne Schiene". Hier werden alle Ideen und Wünsche für die Zukunft des Geländes zusammengebracht - von der neuen Brücke bis zur U-Bahn-Haltestelle im Norden. Im Norden wird eine unterirdische Sporthalle in das Gefälle gebaut. Und zusammen mit einer großen Freitreppenanlage in Form eines Amphitheaters bildet sie den Abschluss des Projekts. Neben ausgedehnten Freiflächen wird besonderer Wert auf Spiel- und Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gelegt.
Die große Fläche um die Kugelgasbehälter ist der gefühlte Mittelpunkt des Viertels und soll zukünftig als Zentrum genutzt werden. Zunächst werden temporäre Aktivitäten dort ermöglicht, bevor langfristige Entwicklungen geplant werden. Es gibt verschiedene Ideen für die temporäre Nutzung. Möglich wäre die Entstehung von gastronomischen Flächen, wie zum Beispiel ein Biergarten oder eine Bar. Auch ein Stadtstrand oder ein Startup-Village gehören zu den zahlreichen guten Ideen. Eine Veranstaltungs- und Kulturbühne wäre ebenfalls möglich und könnte die hohe Nachfrage nach Veranstaltungsflächen in Stuttgart etwas erleichtern. Es gibt viele Möglichkeiten, um die Fläche zu einem attraktiven und bekannten Ort werden zu lassen, der das Quartier nachhaltig weiterentwickelt.
Nachdem die Fläche in einem ersten Schritt aktiviert wurde, soll der zweite Schritt bereits parallel angegangen werden. Das langfristige Ziel ist es, die Fläche neu zu entwickeln und zu bebauen, sodass sie deutlich als zentraler Punkt im Stadtbild erkennbar ist. Das gezeigte Bild repräsentiert den angestrebten Endzustand, der langfristig umgesetzt werden soll und die herausragende Bedeutung dieser zentralen Fläche im Gesamtkonzept berücksichtigt.
Durch die Neuentwicklung entsteht ein großer städtischer Platz, der als Bühne für das städtische Leben dient und entsprechend gestaltet wird. Gemäß des Endbilds handelt es sich um einen qualitativ hochwertigen Platz, der sowohl gestalterisch als auch in der Nutzung als repräsentatives “Herz” des gesamten Viertels dient.
Ein Platz lebt von seinen Rändern. Daher werden wichtige Bereiche der Fläche von neuen Gebäuden umgeben, die den Platz beleben und zu einem Ziel für Menschen aus dem gesamten Viertel werden.
Neben dem Verkehrsknotenpunkt HUB West und dem geplanten großen Parkhaus an der A8 soll ein weiterer Mobilitätsknotenpunkt im östlichen Teil des Viertels entstehen. Dies soll dazu beitragen, den Verkehr im Viertel weiter zu reduzieren.
Ein wichtiger Bereich dafür ist die Nord-Süd-Straße. Diese Straße, zusammen mit angrenzenden Flächen, spielt eine zentrale Rolle bei der Lösung von Verkehrsproblemen im Viertel. Gleichzeitig soll hier auch ein neues, repräsentatives Entrée zum Viertel entstehen.
Der Bereich besteht aus zwei Teilen - dem Grundstück westlich der Straße (Eingangsbereich) und den SSB-Flächen östlich der Nord-Süd-Straße (optionaler Bereich HUB Ost). Die beiden Teile sind miteinander verbunden, können aber auch getrennt voneinander funktionieren, je nach Eigentumsverhältnissen.
Der Gedanke dahinter ist, dass ein neues großes Parkhaus mit einem Mobilitätsknotenpunkt den Druck im Viertel verringern kann. Es kann mögliche wegfallende Parkplätze bei Straßenumbauten ersetzen und zentral am Rand des Viertels gut erreichbare Parkplätze für zukünftige Bauvorhaben zur Verfügung stellen.
Ein solches Parkhaus bietet auch den Unternehmen im Viertel die Möglichkeit, ihre Parkplätze in den Mobilitätsknotenpunkt zu verlagern und dadurch die Parkplatzsituation auf ihren eigenen Geländen zu entlasten. Dadurch könnten zusätzliche Freiflächen gewonnen werden.
Auch der Wandel im Kleinen soll angestoßen und durch den Werk-Quartier Stuttgart e.V. koordiniert werden.Aus den Entwicklungsmöglichkeiten auf privaten Grundstücken und Gebäuden soll ein Netz entstehen, das aus vielen kleinen Oasen geknüpft ist. Zielrichtungen sind:
- mehr Begrünung!
- mehr Aufenthalt!
- mehr Nischen für neue Nutzungen!